"Мордовский словарь Х. Паасонена / H. Paasonens Mordwinisches Wörterbuch"
('The Dialect Dictionary of the Mordvinian Languages based on the
materials of Heikki Paasonen').
-
ŕaboj
E:Mar Večk [?NSurk] ―
ŕäbo·j
M:P (Gen.
‑en
),
ŕeboj
M
[рябой]
/ pockennarbig (E:Mar Večk M:P);
[неровный, ухабистый]
/ uneben, holperig (vom Eis) (E:Mar).
kot́ ŕabojd́aŋk, blagojd́aŋk, pŕakavtomo a tujd́aŋk
[E:?NSurk] (II
122
) Wenn wir auch pockennarbig sind, böse [hässlich], gehen wir doch nicht ohne Pirogge fort. — Russ.
рябо́й
.
-
ŕabojńä
M:Pičep (Dem. zu
ŕaboj
)
[рябоватость]
/ Pockennarbigkeit.
ombă mazə̑ńac švańä ŕabojńac
(VIII
272
) Seine zweite Schönheit ist seine feine Pockennarbigkeit.
-
ŕeb́ina
E:VVr
[рябина]
/ Eberesche.
ŕeb́i·na-lopa·t eŕźi·ĺeń
(II
357
) (Wie) Ebereschenblätter [ist] mein Saumbesatz. — Russ.
ряби́на
.
-
ŕeb́ińńiḱ
E:VVr
[рябинник]
/ Eberesche(ngehölz).
bokason uĺńeś ŕeb́ińńiḱ
(II
352
) An meiner einen Seite stand eine Eberesche. — Russ.
ряби́нник
.
-
ŕad
E:Mar ―
räd
M:P (Gen.
‑en
, Abl.
rättä
, Nom. Pl.
rätt
),
ŕäd́
M:Pš
очередь, очерёдность
/ Reihe, Reihenfolge (E:Mar M:P);
[валок, ряд сваленного хлеба]
/ Schwaden (Heu, M:P auch:
[овёс]
/ Hafer usw.) (M:P Pš). |
čuvto-ŕad
E:Mar
[жребий]
/ Los.
ńej noldakaja [ḿińeńeḱ] čuvto[‑]ŕad!
(1
26
) Lose unter uns!
ańušne͔ń pačkuć vaśiń čuvto[‑]ŕatś
(1
26
) Das erste Los wurde Anjuscha zuteil. |
lavka-ŕäd́
M:Sandr
[ряд ларьков]
/ Budenreihe.
mon jotań lavka[‑]ŕäd́ǵäńä
(IV
226
) Ich spazierte zwischen den Budenreihen. |
ŕad-ṕe
E:Mar
столбник
/ ein Stück Land von unbestimmter Grösse, Seiten-Ackerfeldchen.
vaj nučkań paŕćejt́ eŕźäń ćorań ŕad[‑]ṕenze͔
(1
72
) [Wie] Schlingen von Seide sind die Seiten-Ackerfeldchen des Erzja-Jünglings. |
ŕad-ṕeńe
E:SŠant (Dem.)
загон
/ Ende eines Ackerbeetes.
vaj i ŕad-ṕeńe t́ejt́eŕ mujekšńeś
(I
478
) Da fand sie [das Mädchen] den Rand eines Ackerstücks. |
ŕäd́-urma·
M:Pš
[эпидемия]
/ Seuche, Epidemie.
af ŕäd́-urma·sa śäŕäd́an, af škaj-urma·sa maŕəd́an
Ich liege nicht krank an einer gewöhnlichen Seuche, ich leide nicht an einer gottgesandten Krankheit. — Russ.
ряд
.
-
ŕaco
E:Mar VVr ―
ŕäca
M:P (Iness.)
[рядом]
/ nebeneinander (E:Mar);
[в порядке, в очереди]
/ in Ordnung, in Reihe, in Reihenfolge (E:VVr);
[поочерёдно]
/ der Reihe nach, in Reihenfolge (M:P).
ŕaco umaŕunḱińeń
E:VVr (II
351
) Ich hatte reihenweise stehende Apfelbäume.
lomań ŕätsa t́iińäźä
M:P (Du) der du mich für einen Menschen gehalten hast.
-
ŕac
E:Mar Is Petr ―
räc
M:P (Gen.
‑ə̑n
, Abl.
‑tä
),
ŕäc
M:Alk (Ill.)
по порядку
/ nebeneinander, Grenze an Grenze, in der Reihe (E:Mar Is);
рядом, одно около другого
/ nebeneinander, eines an dem anderen (E:Petr);
[все]
/ alle (M:P).
ŕats eŕit́
E:Mar Sie leben nebeneinander, Grenze an Grenze (als Grenznachbarn).
ḱeĺḿe eŕkńe uĺńist́ ŕac
E:Petr (VIII
248
) Die “Kalten Teiche” waren nebeneinander.
räts tuśt́ konakə̑ks
M:P Alle gingen zu Gaste.
ŕäts jarʿtsada-śiməd́ä!
M:Alk Esst und trinkt alle! |
ŕäc ozks
M:P Pš
[поминки перед Дмитрийской субботой]
/ Gedächtnisfeier für die Verstorbenen eine Woche vor dem Demetrius-Sonntag (die Russen begehen diese Feier eine Woche später, am Demetrius-Sonntag; das Opfertier ist nicht näher bestimmt) (M:P);
[семейные поминки]
/ von den Familien einzeln begangene Gedächtnisfeier für die Verstorbenen (M:Pš). |
ŕac-ŕac
E:Petr
рядом, [в ряд]
/ nebeneinander, in der Reihe.
oznoma[‑]škant́ jarcamksni͔ń-śiḿimksni͔ń vačkasi͔ź iḱiĺist ŕac-ŕac
(VIII
80
) Für die Zeit des Gebetes stellt man die Speisen und Getränke in Reihen vor sich auf.
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ŕaćek
E:Večk,
ŕäćiḱ
E:Ba ―
ŕaćək
M:Čemb,
ŕacə̑k
M:Sp
рядом
/ nebeneinander.
si͔ń udi͔t́ ŕaćek
[E:?Večk],
śiń udi͔št́ ŕaćək
[M:?Čemb] Sie schlafen nebeneinander.
ti͔ń ŕaćeḱt́ado
[E:?Večk],
t́iń ŕaćəḱt́ada
[M:?Čemb] Ihr seid nebeneinander.
si͔ń ŕaćek
[E:?Večk],
śiń ŕaćək
[M:?Čemb] Sie sind nebeneinander.
-
ŕadǵe
E:VVr (Dem. zu
ŕad
)
[рядок]
/ Reihe.
ḿižd́av́eĺiń a ton dorogoj ŕadǵeste͔
(II
332
) Aus Reihen von Wacholderholzstössen, du Teurer.
-
ŕadne͔
E:Mar ―
rädnä
M:P,
ŕäd́ńä
M:[Kr] (Dem. zu
ŕad, räd
)
[рядок]
/ Reihe. |
čuvto-ŕadne͔
E:Mar
[жребий]
/ Los.
vaj čuvto[‑]ŕadne͔ mońeń ńej noldaśt́
(1
26
) Sie losten für mich. |
ńiščaj-ŕäd́ńä
[M:Kr]
[часть деревни, где живут бедняки]
/ Teil des Dorfes, der von den Armen bewohnt wird.
omba kudə̑nc soń ‒‒‒ v́eĺä[‑]ṕeńasa ńiščaj[‑]ŕäd́ńasa
(IV
205
) Sein anderes Haus (lag) am Dorfende, ‒‒‒ im armen Dorfteile.
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ŕadom
E:?Mar SŠant ―
ŕäd́em
M:P
[по очереди]
/ der Reihe nach;
рядом
/ in der Reihe, nebeneinander (E:SŠant M:P).
davajt́e, t́et́aj, ozado ti͔ń ŕadom eźem ti͔ń ṕiŕas
E:SŠant (I
294
) Kommt, Vater, setzt euch nebeneinander vorn auf die Bank! — Russ.
рядом
.
-
ŕadovoj
E:Mar Večk Is Vez
[обыкновенный, нормальный, гармоничный]
/ gewöhnlich, dem normalen Mass entsprechend, harmonisch.
samaj ŕadovoj, uŕakaj, son čuvti͔ńe
E:Mar (1
16
) Das allerwohlgestaltetste Bäumchen, Schwägerin, ist sie.
avoĺ se͔ŕejńe uĺa ḱeĺejńe, samaj ŕadovoj uĺa lomańńe
E:Večk (I
446
) Ulja ist weder gross noch breit, Ulja ist ein Mensch, durchaus wohlgestaltet.
samaj ŕadovoj uĺńeś lomańńe
E:Vez (I
238
) Es war ein Mensch, durchaus wohlgestaltet.
a se͔ŕejńe, ḱeĺejńe, samoj ŕadovoj od́iŕva lomańeś
E:Is (II
48
) Nicht hoch, nicht breit, ein Mensch, durchaus wohlgestaltet, ist die junge Frau. |
ŕadovoj ḱeče
E:NSurk
[общий питьевой ковш]
/ eine von Mann zu Mann gehende Trinkkelle, die zu Ostern u. an anderen kirchlichen Feiertagen gebraucht wird (in einem Zauberspruch) (=
ŕadovoj ploška
). — Russ.
рядово́й
.
-
ŕapčiḱ
E:VVr ―
ŕäpčiḱ
M:P (Gen.
‑en
, Nom. Pl.
‑t
),
ŕepčik
M
[рябчик]
/ Haselhuhn. — Russ.
рябчик
.
-
ŕav
M:Pš
[? хищник]
/ ? Raubtier.
vani͔t́ ŕa·vda, v́əŕa·vda
(IV
745
) Behüte es [das Vieh] vor Raubtieren! (wird im Gebete für den Kuhstall (
kaldaz-ozks
) gesagt). — (Vgl.
kodapt rust v́əŕa·ft v́ät́ət́?
M:Sel Was für Russen und Raubtiere hast du herbeigeführt? (sagt man jdm., bei dem unbekannte, verdächtig aussehende Russen erschienen sind)).
-
1
ŕäd́ams
[E:?Mar ?Hl]
[заключить договор]
/ einen Vertrag machen. — Russ.
ряди́ться
.
-
ŕät́eva
[M:Mam] [Adv.]
ретиво
/ eifrig.
vaj [ŕät́eva eŕv́ä·ńakaj ŕät́eva]
(IV
580
) Eifrig, Schwiegertochter, eifrig. — [Russ.
рети́во
].
-
ŕäźaf
M:Kr
[? топоним или ? личное имя
/ ? Name eines Dorfes od. ? ein Personenname].
vaj śuduf, śuduf ŕäźafə̑ń sofaś, patšk lazə̑ń toskaś
(IV
282
) Ach, die arme, arme Sofa aus Räsjaf, die (wie) ein gespaltenes Brett (ist)!
-
ŕäžnams
M:Sučk,
ŕäžnams ~ ŕäznə̑ms
M: Ur
[плохо гореть, тлеть]
/ schlecht brennen, schwelen.
-
ŕećama
M:Gumny [Bed. unbekannt].
ćab(a)-at́ä jotaftə̑źəń ežəkənzə̑n-ṕežəkənzə̑n, ḱećamanzə̑n-ŕećamanzə̑n (kośḱä mašti͔ksta)
[Der alte Zjaba hat [des Kranken] ? Furcht und Angst, ? seine Freude und sein – genommen] (Zauberspruch gegen Wechselfieber).
-
ŕećä
M:Kr,
rapćä
M:Temn
[назв. реки]
/ ein Fluss im Bez. Krasnoslobodsk.
tašt́u jäšĺi [ŕećasa], ŕećä[‑]v́ed́əń kučka·sa
[M:Kr] (IV
222
) Tatu badet sich in der Retsja, mitten im Flusse Retsja.
alda äšeĺi oću rapćasa, oću rapćasa, rapćä[‑]v́ed́ńasa
M:Temn (VIII
324
) Alda badet sich in der grossen Raptsja, in der grossen Raptsja, im Flusse Raptsja.
-
ŕed́ams
ChrE E:SŠant Bag,
ŕed́a·ms
E:Is Večk,
ŕed́a·mks
E:VVr,
ŕed́ams ~ ŕäd́ams
E:Hl, ?
ŕed́ims
E:Mar,
ŕäd́a·ms
E:Ba, *
ŕäd́ams
E:Petr ―
ŕäd́ams
M:Gor Vod Sučk
[заметить, обнаружить]
/ bemerken, gewahr werden (ChrE E:Mar VVr Ba Večk Is SŠant Bag M:Sučk);
[избирать, выбирать]
/ ausersehen, aussuchen (E:Petr).
vaj ḱije, ḱije mokšoń ńejiźe, ńej ḱije, ḱije mokšoń ŕed́iźe?
E:Mar (1
24
) O, wer, wer erblickte den Mokscha[nen], wer, wer bemerkte nun den Mokscha[nen]?
ejse͔
[l.:
eśśe
]
ŕed́ijak od aĺa
E:Mar (1
56
) Es erblickt sie der junge Kerl.
ḱije ŕed́iźe [ḿeĺavtomodo]?
E:Mar (1
32
) Wer merkte, dass sie sich grämte?
ḱi ŕäd́iźi sońzo čumurdumudu?
E:Hl (1
80
) Wer bemerkte, dass er sich grämte?
ŕäd́it́ ḿeĺest koŕas t́ejt́eŕ
E:Petr (VIII
2
) [Sie] erwählen für ihn ein Mädchen nach ihrem eigenen Geschmack.
moĺet́ kalma laŋks, ŕäd́it́ kalmuń tarka
E:Petr (VIII
224
) (Dann) geht man auf den Friedhof, sucht den Platz für das Grab.
ḱi ŕed́iźe mastor śumuŕd́i
E:Bag (I
1
) Wer bemerkte, dass sich die Erde härmt?
eźińek ŕed́a, čobd ava, tońt́ vastat
E:SŠant (I
260
) (Dann) haben wir, dunkelbraunes Weib, deinen Mann nicht bemerkt. |
sud́ams-ŕed́ams
E:Kal Kozl Vez
рассуждать
/ richten, urteilen, beurteilen.
v́eśt́ ŕiv́iźś kargut marʿta karmaśt́ sud́ama[‑]ŕed́ama
E:Kal (2
143
) Der Fuchs und der Storch stritten einmal darüber.
ŕed́ado, at́at, ŕed́ado
E:Kozl (I
108
) Richtet, Alte, richtet!
i sud́ado, i ŕed́ado
E:Vez (III
72
) Gebt das (genesungbringende) Urteil!
-
ŕed́amot
(Pl.) E:Mar
[зрение]
/ Gesicht (Sehvermögen). |
ŕed́amoń ṕit́ńe
E:VVr
[приданое]
/ Brautgeld.
-
ŕećems
E:Mar Večk,
ŕećims
[E:?Hl] ―
ŕäćəms
M:Vod Katm (Iter.-Frequ. zu
ŕed́ams, ŕäd́ams
)
[замечать, видеть]
/ bemerken, wahrnehmen, erblicken (E:Mar M:Vod Katm).
kodak ŕäćət́ä kolma sutkańat
M:Vod (IV
206
) Seit ich dich erblickt habe, sind (schon) drei Tage (vergangen).
ŕäćəsi͔ńä od aĺä
[M:Katm] (IV
322
) Ein junger Mann bemerkt sie.
-
*
ŕed́a·voms
[E:Is],
ŕäd́avoms
(?
ŕed́avoms
) [E:?Mar ?Hl] (Refl.-Pass. zu
ŕed́ams
)
[представляться, казаться]
/ erscheinen, dünken [E:?Mar ?Hl];
[(мочь) замечаться]
/ wahrgenommen werden (können) [E:?Is].
čut́ ŕed́a·v́i zoŕaś
[E:?Is] Der Anbruch der Röte ist kaum zu bemerken.
-
ŕeka
E:VVr
[река]
/ Fluss, Strom. — Russ.
река́
.
-
ŕećka
E:VVr,
ŕečka
E:Kal
[речка]
/ Fluss.
umoĺijasoŋk b́istra ŕećkań v́eĺḱ ṕečḱevan
E:VVr (II
315
) Mit eurem Gebet kann ich den schnellen Fluss überqueren.
t́et́e ŕečkat́ truks ṕiŕǵiḿ(e)[‑]ińazurs ḿeŕś t́eiḿd́e jon, zdoruv se͔d́
E:Kal (2
135
) Über diesen Fluss hatte Fürst Pirgime eine gute, starke Brücke bauen lassen. — Russ.
речка
.
-
ŕekśt́e·d́ems
E:Večk
[выбросить, отбросить]
/ wegschleudern, wegwerfen. — (Vgl.
ŕikst́äd́ems
).
-
ŕeḿedovoj
E:VVr
[из тонких елей
/ aus dünnen Tannen].
[ŕeḿedovojt́] matḱińet́, dubovojt́ [ṕeŕerub́ińe]
(II
333
) Aus [? schlanken Tannen sind] deine Tragbalken, aus Eichenholz deine Dielenbalken.
ŕeḿe·dovoj matḱi·ńet́
(II
346
) Aus [? Tannenholz] ist dein Tragbalken. — Vgl. russ.
рямода
‘(coll.) niedriges, dünnes Tannengehölz (auf Sumpfboden)’.
-
ŕeḿesla
E:Mar Ba
ремесло, [профессия]
/ Handwerk, Gewerbe, Beruf.
f́et́kań uĺńi·ś ŕeḿesla·za
E:Ba (III
225
) Fedja hatte einen Beruf. — Russ.
ремесло́
.
-
ŕeḿeźej
E:Seledba Petr Bug
[какая-то птица]
/ irgendein Vogel (E:Seledba Bug);
иволга
/ Goldamsel (Oriolus galbula) (E:Petr).
puti͔t́ uguĺja čakšs uguĺjat, ŕeḿeźejeń ṕiza
E:Petr (VIII
146
) Man legt ins Räucherfass (Kohlenfass) Kohlen, (Stücke von einem) Goldamselnest.
sonᴣo ṕize͔ze͔ iśt́amo, ŕeḿeźejd́ejak son paro
E:Bug (V
384
) Ihr Nest ist ein solches, es ist noch besser als das einer Goldamsel.
-
ŕemkavə̑ms
M:MdJurtk (Refl.-Pass. zu einem unbel. Verb *
ŕemkams
)
[посадить себе шишку]
/ eine Beule bekommen (z.B. die Teemaschine). — [? Russ.].
-
ŕemštams
E:Mar,
ŕemštams ~ ramštams
E:Večk,
ŕämšta·ms
E:Ba,
ramštams
E:Is ―
ŕämštams
M:P Čemb,
ŕämštams ~ ŕemšt́əms
M:Ur,
ŕemšt́əms
M:MdJurtk (Mom.)
[укусить (напр. лошадь, собака)]
/ beissen, zubeissen (z.B. Pferd, Hund) (E:Mar Večk Čemb Ur);
[шутл. надуть щёки, наружу жать]
/ zum Scherz mit dem Finger die Backe anschwellen lassen, nach aussen drücken [M:?MdJurtk].
-
ŕämšt́äd́ᴉms ~ ŕämšt́äd́ums
E:Kažl,
ramštad́ḿeks
E:VVr ―
ŕämšt́äd́əms
M:Pš (Mom. zu
ŕämštams, ramštams
)
[укусить]
/ abbeissen.
-
ŕämšt́ijᴉms ~ ŕämšt́i·jᴉms ~ ŕämšt́ijums
E:Kažl,
ramštajemks
E:VVr ―
ŕämšt́ijəms
M:P Pš, *
ŕämšt́ijəms
(:
ŕämšt́ijan
,
‑iji
) M (Iter. zu
ŕämšt́äd́ᴉms
usw.).
utš́a·ś kurgə̑nts ŕämšti͔jä
M:P Das Schaf käut wieder.
-
ŕämšńi·ms
E:Ba,
ramšńems
E:Večk ―
ŕämšńəms
M:Čemb (Iter.-Frequ. zu
ŕämšta·ms
,
ramštams
)
[кусать, жевать]
/ mehrmals beissen, kauen.
-
ŕemšams ~ ŕemša·ms
E:Mar,
ŕemša·ms
E:Is Večk ―
ŕämša·ms
M:P Čemb, *
ŕämšams
(:
ŕämšan
,
‑aj
) M,
ŕemšams
M:Ur (Iter.-Frequ. zu
ŕemštams
,
ŕämštams
)
[кусать, жевать, разжёвывать]
/ mehrmals beissen, kauen, zerkauen (E:Mar M:P);
[пытаться разжёвывать]
/ zu zerkauen versuchen (E:Is);
оплетать, есть много
/ mit Heisshunger über etw. herfallen, etw. verschlingen (E M);
тиснуть
/ drücken, pressen, quetschen (E:Is).
-
ŕemša·kšnoms
E:Is (Frequ. zu
ŕemša·ms
).
-
ŕendovoj
E:Mar
[арендный, сданный в аренду]
/ zur Arrende gehörig, verpachtet.
vaj t́et́e rodi͔ń ćorat́ńe, ŕendovoj modań sajit́ńe, ŕendovoj pakśäń soḱit́ńe, ŕendovoj modań izi͔t́ńe
(1
122
) Die Burschen dieser Verwandtschaft, sie sind Inhaber verpachteten Landes, sie sind Pflüger verpachteten Feldes, sie sind Egger verpachteten Landes. — Russ.
аре́ндовый
.
-
ŕeps
E:Mar Atr Gor Kad Kal Kažl Večk,
ŕepks
E:VVr ―
ŕäps
M:P (Gen.
‑ə̑n
, Nom. Pl.
‑t
),
ŕaps
M:Pš Sučk ?Ur,
ŕeps
M:MdJurtk
[репа]
/ Rübe.
nu, davaj t́eńi ŕepst v́it́t́ama!
E:Kal (2
147
),
nu dava·j ina ŕepst v́it́t́a·m!
E:Kažl (2
148
) Nun, jetzt wollen wir Rüben säen! |
jakśt́eŕe ŕeps
[E:Mar Kad] ―
japśt́əŕaps ~ jakśt́əŕaps
(~
jakst́eŕ ŕäps ~ jakstə̑r ŕäps
) M:P,
jakśt́əŕ ŕäps
M:Čemb,
jakst́eŕ ŕäps
M:Alk Sel,
jakśt́əŕä ŕäps
M:Sučk
красная репа, свёкла
/ rote Rübe, rote Beete (die süsslich schmeckt). |
lamba·ma ŕeps
E:Ba
свёкла
/ rote Rübe. |
ṕińe-ŕeps
E:Gor Ba Večk Is ?
сурепка
/ ? Winterreps (Brassica napus oleifera);
[? полевая горчица]
/ ? Ackersenf (Sinapis arvensis);
[похожее на свербигу растение]
/ eine Pflanze, ähnlich der Zackenschote (Bunias orientalis) (E:Ba); ?
свергубец
/ ? Pippau (Crepis sibirica) (E:Večk Is). |
ŕäps-ḱed́
M:Pš Sučk
[кожура репы]
/ Rübenschale. |
ŕeps-lopa
E:Večk
[ботва репы]
/ Rübenkraut. |
ŕeps-lukš
E:Večk Ba
[кожура репы]
/ Rübenschale. |
ŕeps-lukuška
E:Mar
[короб для репы]
/ Rübenkorb.
varšti͔ń vaĺmava: ŕeps[‑]lukuška vaĺm(a) alo. – ḿeńeĺiś di͔ t́ešńe
(2
66
) Ich blickte durch’s Fenster: ein Rübenkorb ist vor (eig. unter) dem Fenster. – Der Himmel mit den Sternen. |
ŕeps-mukoro
E:Večk ―
ŕeps-mə̑kə̑·r
M:MdJurtk
[“пуп”, “ступица репы”]
/ “Nabel der Rübe” (oben, von wo die Blattstiele ausgehen). |
ŕeps-pulo
E:Večk Ba ―
ŕäps-pula
M:Pš Čemb Sučk
[пупок репы]
/ Nabel der Rübe. |
ŕeps-valtaks
E:Kad
[кожура репы]
/ Rübenschale. |
šapam ŕäps
[E:?Kal] ―
šapaŕaks ~ šapaŕäks
M:P,
šapaŕaks
M:Pš Sučk,
šapăŕaps
M:Temn,
šapam ŕäps
M:Sel,
šapam ŕäps ~ šapaŕaks
M (Gen.
‑ə̑ń
)
редька
/ Rettich (M:P Pš Sučk);
букла
/ ? eine Art Kohlrübe (=
akśo·ŋka
E:Kad Kal; vgl.
sakso·ŋka
E:Kad) ([E:?Kal] M:Sel);
[белая свёкла]
/ (weisse) Runkelrübe (rote Rübe, die einen süssen Geschmack hat, heisst
jakśt́əŕ ŕäps
) (M). |
šapaŕäksḱä
M (Dem.)
[редька
/ Rettich]. |
tulo-ŕeps
E:Mar
[продолговатая (клинообразная) репа]
/ längliche (keilartige) Rübe. |
tulo-ŕepsḱe
E:Mar (Dem.) id.
tulo[‑]ŕepsḱet́ alonzo
(1
228
) [Wie] längliche Rüben [sind] seine Hoden. — Russ.
репа
.
-
ŕepsḱe
E:Mar ―
räpskä
M:P (Dem. zu
ŕeps
,
ŕäps
) id.
-
*
ŕeśkaftə̑ms
(:
ŕeśkaftan
,
‑i͔
) M:P,
ŕeśkaftə̑ms
M:Pš (Kaus. zu *
ŕeskams
)
[просыпать, выливать]
/ verschütten, ausschütten (M:P Pš);
[разрушать, рушиться]
/ umstürzen (tr. u. itr.) (M:P);
[с треском падать или бросать]
/ mit einem Plautz fallen od. hinwerfen (M:Pš). — (Vgl.
raśkaftoms
).
-
ŕeśḱəd́əms
M:P
[пролить, брызнуть]
/ spritzen, schwappen, verschüttet werden, ausgeschüttet werden.
-
ŕeśḿed́ems
E:Is,
ŕäśḿi·d́ims
E:Ba
шмякнуть
/ werfen, schleudern, mit klatschendem Laut etw. fallen lassen, hinwerfen;
[нанести кому-н. звонкий удар]
/ jdm. einen Klatsch versetzen.
-
ŕeśḿeĺems
E:Is,
ŕäśḿi·ĺims
E:Ba (Iter. zu
ŕeśḿed́ems
,
ŕäśḿi·d́ims
).
-
ŕeśt́ed́ems
~
ŕeśt́e·d́ems
E:Mar,
ŕest́ed́ems
E:Atr,
ŕeśt́e·d́ḿeks
E:VVr, ? *
ŕäśt́ed́ems
E:Škud,
ŕäśt́i·d́ims
E:Ba,
ŕest́ad́ems
E:Večk Bag,
ŕest́ed́ems ~ ŕeśt́e·d́ems
E:Is
(вы)тряхнуть, стряхнуть, трясти
/ schütteln, rütteln, abschütteln (E:Mar Atr VVr Škud Ba Is);
ударить кого-н. об пол
/ wegschleudern, jdn. zu Boden schleudern (E:Mar Atr Ba Večk Is);
[ударить, убить]
/ niederschlagen, töten (E:Bag).
bud́i avuĺ jon, ŕäśt́id́ik ṕikse͔ńt́!
E:Škud (VII
248
) Wenn (das Seil) nicht gut (fest) ist, so schüttle das Seil (ab)!
puŕǵińese͔ ŕeśt́ad́ik!
E:Bag (VI
138
) Erschlage ihn mit dem Donner!
-
ŕeśt́ejems
E:Mar Atr [?VVr ?Is],
ŕäśt́ejems
E:Gor,
ŕeśt́ajems
E:Bug Večk (Frequ. zu
ŕeśt́ed́ems
usw.)
встряхивать
/ (mehrmals) schütteln, rütteln (E:Atr Bug Večk);
[бросать]
/ (mehrmals) werfen (E:Mar);
трястись, приподниматься вверх
/ zittern, beben, rütteln, sich hochrappeln, sich von unten aufrichten (E:Gor).
kunct baba ŕäśt́ii. – lopafńima-očko
E:Gor Ein auf dem Rücken liegendes Weib rüttelt aufwärts. – Der Wäschetrog.
už iĺamaka ŕeśt́aje
[E:Bug] (V
318
) Mache mich nicht zittern.
-
*
ŕeśt́ajev́ems
E:Večk (Refl.-Pass. zu
ŕeśt́ajems
)
[бросаться туда и обратно, трястись]
/ sich hin und her werfen, geschüttelt werden.
boja·r śo ŕe·śt́ajevi
(III
318
) Der Bojar hüpft dauernd hin und her.
-
? *
ŕäśt́id́ikšne͔ms
E:Škud (Frequ. zu
ŕäśt́id́ims
)
[трясти, встряхивать
/ schütteln, rütteln].
ŕäst́id́ikšni͔źe domaša ṕikse͔ńt́
(VII
248
) Doma versuchte das Seil abzuschütteln.
-
ŕešatka
E:Mar,
ŕešotka
E:VVr
[решётка (на окне или заборе)]
/ Gittereisen (am Fenster od. am Zaun) (E:Mar);
[сетка для волос]
/ Haarnetz (E:VVr).
zolota[‑]žemščug ŕešotkaŋk
E:VVr (II
363
) Euer Haarnetz [war] aus Goldmuscheln. — Russ.
решётка
.
-
ŕešot
E:Mar (Gen.
‑iń
),
ŕešota
E:VVr (veralt.),
ŕešata·
E:Nask
[чеканка (на монете)]
/ Prägung (auf einer Münze) (E:Mar);
[монета]
/ Geldstück, Münze (E:Nask);
[бисерная сетка для волос]
/ Haarnetz aus Glasperlen bei Mädchen (E:VVr).
v́äśi satftə͐·ḱ ŕešata·sa
E:Nask (III
124
) Teile alles bis auf das Geldstück genau!
zolo·toj žemču·g ŕešo·tam
E:VVr (II
356
) (Wie) eine Goldmuschel ist mein Haarnetz. — Russ.
решето́
.
-
ŕešotḱe
E:Mar (Dem. zu
ŕešot
)
[чеканка (на монете)]
/ Prägung (auf einer Münze).
-
ŕetkä
M:Sel
редька
/ Rettich. — Russ.
редька
.
-
ŕevce͔d́ems
E:Mar Gor,
ŕefce͔d́ems
E:Atr,
ŕäfci͔·d́ims
E:Ba ―
ŕäfcə̑d́əms
~ ? *
ŕäfcadə̑ms
(:
ŕäfcadan
,
‑i͔
) M:P,
ŕäfcə̑də̑ms
M:Pš,
ŕäfcad́əms
M:Čemb Kr, *
ŕäf́ćed́ems
M:Temn Atjur,
ŕäfcə̑də̑ms
M:Sučk,
ŕäfcə̑də̑ms ~ ŕäfcə̑d́əms
M:Ur (Mom.)
[бросить на землю]
/ auf den Boden werfen (E:Atr Ba M:Čemb);
спихнуть
/ hinunterstossen (E:Ba M:P Pš Kr Temn);
[опрокинуть, свалить]
/ umstossen, umwerfen (M:P Kr Sučk);
[двинуть, толкнуть]
/ schieben, stossen (M:Pš: etw. vor sich hin, z.B. Mist) (M:P Pš Atjur Ur);
[бросить, кинуть]
/ werfen, schleudern (E:Mar);
[глухо упасть]
/ dumpf niederfallen, hinunterplumpsen (E:Mar Atr Ba M:Čemb).
mon paŕśt́e ŕevce͔d́ija polok laŋksto
E:Mar Ich plumpste tüchtig von der Schlafpritsche hinunter.
mon sonza ŕäfci͔·d́ija mastᴉ͐ruv
[E:Ba] Ich stiess ihn herunter auf den Boden.
son kudu-pŕa·sta ŕäfci͔·d́iźä
[E:Ba] Er plumpste vom Hausdache herunter.
krajǵä madan, ŕäfcacamań
M:P Lege ich mich auf den Bettrand, so stösst sie mich herunter.
kə̑rʿka· tombav škajen śuduft́ pŕants laŋks [ŕäftsad́eź]
M:Kr (IV
132
) Sie warfen den Gottverfluchten kopfüber in eine tiefe Stelle.
śada ftalu [śäń] ŕäftsatsi͔
M:Kr (IV
504
) Er stösst ihn noch tiefer ein.
af [ḱeṕetsamań] moń ŕäftsatsamań
[M:Kr] (IV
399
) Sie hebt mich nicht auf, sondern stösst mich um.
ti͔rvas madan, ŕäfćecaman
M:Temn (VIII
338
) [Wenn] ich mich an den (Bett)rand lege, so stösst sie mich herab.
tosa ŕäf́ćed́eźä kruta ĺäjńät́i
M:Temn (VIII
326
) Dann stiess er sie in das steile Flussbett hinab.
dvorda ušu kopə̑ŕńada soń ŕäf́ćed́eź
M:Atjur (VIII
356
) Er wurde am Rücken vom Hofe fortgestossen.
-
ŕevck
E:Mar (onomat.)
[хлоп!, бац!, шлёп!]
/ klatsch!, plautsch!, plauz!
-
ŕevce͔jems ~ ŕev́ćejems
E:Mar,
ŕäfci͔·ims
E:Ba ―
ŕäfci͔jəms
M:P Sučk (Frequ. zu
ŕevce͔d́ems
usw.).
-
ŕäfcə̑t́kšńəms
~ ? *
ŕäfcatkšńəms
(:
ŕäfcatkšńan
,
‑i
) M:P (Frequ. zu
ŕäfcə̑d́əms
(? *
ŕäfcadə̑ms
)).
-
ŕev́e
ChrE E:Mar Gor,
ŕev́ä
E:Ba (Nom. Pl.
ŕev́e·t́
) ―
ŕev́ä
M:Ur,
ŕeva·
M:MdJurtk (Nom. Pl.
ŕevə·t
)
[овца]
/ Schaf.
vana ti͔ŋḱ ĺeḿeze͔ŋḱ śeᵪ́ńe luče͔j ŕev́e ṕečkan
E:Mar (2
1
) Seht, in eurem Namen schlachte ich das allerbeste Schaf.
kudot čapan ugoltomot, ŕev́et pańan pulovtomot. – ńešḱeś i ḿekšńe
E:Mar (2
39
) Ich zimmere eckenlose Häuser, ich treibe schwanzlose Schafe. – Der Bienenkorb und die Bienen. |
ŕev́eń kańćav
E:Mar
[лишай, перешедший от овец]
/ Schafschwinde, von Schafen herrührende Schwinde. |
ŕev́eń kardo
[E:?Mar]
[овчарня]
/ Schafstall. |
ŕev́e-ĺevks
E,
ŕev́e-ĺävks
E:Ba
[ягнёнок]
/ Lamm. |
ŕev́eń pas
E:Ba Kozl NŠant
[бог (богиня) овец]
/ Gott (Göttin) der Schafe.
nastaśija ŕev́eń pas
E:Kozl Göttin der Schafe, Nastasija.
raštavti͔-rapuńd́avti͔, ŕev́eń pas nastaśija!
[E:?NŠant] Mehre, vermehre [unsere Schafherde], du Göttin der Schafe, Nastasija! |
ŕev́eń ṕiŕe
E:Mar
[овчарня]
/ Schaf“stall” (einen eig. Stall gibt es nicht). |
ŕev́eń stada
E:SŠant
[стадо овец]
/ Schafherde.
kolmoćeśńe ŕev́eń stadan
(I
121
) Auf dem dritten [Felde] sind meine Schafherden. — [Vgl.
v́iŕes
].
-
ŕev́ińe
ChrE, ?
ŕev́eńe
E:Mar (Dem. zu
ŕev́e
)
[овечка]
/ Schaf.
moń uĺi ŕev́eńem, vaŕava t́ikše͔t́ tarkśi. – ṕŕeškaś
E:Mar (2
45
) Ich habe ein Schaf, durch ein Loch zieht es Heu her. – Der Spinnrocken.
-
ŕevska
E:Večk,
ŕeska·
E:Atr,
ŕeska
E:Is,
ŕäska
E:Gor
неровный
/ uneben, holprig (Weg), stossend (Rücken des Pferdes, wenn das Pferd schaukelnd geht).
-
ŕeze͔ms
E:Mar Atr Ba Kad Kažl [Bug] Večk Is Kuz,
ŕezḿeks
E:VVr ―
ŕäzə̑ms
M:P Čemb Sučk Ur,
ŕezə̑ms
M:MdJurtk
хворать
/ krank sein, kränkeln, siechen (E:Mar: ohne sichtbare Zeichen der Krankheit; M:P: lange u. schwer; M:Ur: ununterbrochen) (E:Mar Atr VVr Ba Kad Kažl [Bug] Večk Is Kuz M:P Čemb Sučk Ur MdJurtk);
[жариться, тушиться]
/ gebraten werden, schmoren (E:Mar Atr VVr Ba Kad Kažl Večk Is M:P Čemb Sučk M:MdJurtk).
vaj śiśem ijet́ t́e učaĺa son ŕezi͔
[E:Bug] (V
300
) Sieben Jahre siecht diese Utschalja dahin.
ḿiń i ŕezi͔ńek[‑]pužińek
E:Večk (V
150
) Wir siechten dahin und verwelkten.
vaj śiśem ijet́ śemušań ŕezi͔mga
E:Večk (I
133
) Dass Semuscha sieben Jahre lang krank liege.
kona ŕezi͔ narfot́t́e
E:Večk (VI
166
) Einer siecht an der
narfot́
-Krankheit.
karmaś ŕeze͔ḿe od ćora, pužomo
E:Kuz (V
158
) Der junge Mann begann zu kränkeln, dahinzusiechen.
-
ŕäzi͔
M:Pš
[болезненный, хворающий]
/ kränklich, einer der kränkelt.
-
ŕäzi͔ńä
[M:P] (Dem. zu
ŕäzi͔
) id.
[ḱizi͔‑]t́ali͔ ŕäzi͔ńä
(IV
451
) Sie kränkelt Sommer und Winter.
-
ŕezaka ~ ŕeza·ka
E:Mar,
ŕeza·ka
E:Atr VVr Ba Večk Is id.
-
ŕäza·ńä
M:Ur id.
-
*
ŕeze͔kšne͔ms
E:Večk, *
ŕeze͔kšńems
E:SŠant (Frequ. zu
ŕeze͔ms
)
[прихварывать, быть больным, чахнуть]
/ kränkeln, krank liegen, dahinsiechen.
vaj śiśem ijet́ śemuša ŕeze͔kšne͔ś
E:Večk (I
133
) Sieben Jahre lang lag Semuscha krank.
son śiśem ńed́ĺat eŕźa ŕeze͔kšńeś
E:SŠant (I
331
) Der Ersäne siechte sieben Wochen.
-
ŕäzkstams
M:Pš (Mom.)
[заболеть]
/ erkranken.
ŕäzkstast ḱät́t́ńä!
Mögen deine Hände krank werden!
-
ŕezĺems
E:Atr (Frequ. zu
ŕeze͔ms
)
[прихварывать, быть больным]
/ kränkeln, krank liegen.
-
ŕezne͔mks
[E:?VVr] ―
ŕäzə̑ndə̑ms
M:P,
ŕezńəms
M:MdJurtk (Frequ. zu
ŕeze͔ms
usw.)
[прихварывать, чахнуть, быть больным]
/ kränkeln, siechen, krank liegen;
[жариться, тушиться]
/ gebraten werden, schmoren.
-
ŕestams ~ ŕesta·ms
E:Mar Atr Ba Kad Kal Kažl,
ŕestams
E:Petr Večk,
ŕesta·ms
E:Is ―
ŕästams
M:P Čemb Sučk Ur,
ŕesta·ms
M:MdJurtk (Fakt. zu
ŕeze͔ms
usw.)
[жарить]
/ braten (M:P: im Ofen) (E:Mar Atr Ba Petr Kad Kal Kažl Večk Is M:P Čemb Sučk Ur);
ударить
/ schlagen (E:Večk);
обварить
/ (mit heissem Wasser) brühen, abbrühen, verbrühen (M: MdJurtk).
ŕestasi͔ź sarazi͔nt́
E:Petr (VIII
108
) Das Huhn wird gebraten.
-
ŕästaf
M:P
[жаркое]
/ Braten.
-
ŕestamo
E:Mar
[жаркое]
/ Braten, Gebratenes.
-
ŕesĺems
E:Atr (Frequ. zu
ŕestams
)
[жарить]
/ braten.
-
ŕeśt́ńems
E:Mar ― *
ŕäśńəms
(:
räśńan
,
‑i
) M:P,
ŕäsńəms
M:Sučk (Frequ. zu
ŕestams
,
ŕästams
)
[жарить]
/ braten.
-
*
ŕesńevḿeks
E:VVr (Refl.-Pass. zu
ŕesńemks
)
[жариться, тушиться]
/ gebraten werden, schmoren.
salov rossolso ŕesńev́iń
(II
350
) Ich habe (wie) in Salzlake geschmort.
-
*
ŕestaftums
E:Petr ― *
ŕästaftə̑ms
(:
ŕästaftan
,
‑i͔
) M:P (Fakt. zu
ŕestams
,
ŕästams
)
отдать изжарить
/ braten lassen.
tuje kuduv sarazi͔nt́ ŕestaftuma
E:Petr (VIII
108
) [Er] kehrt nach Hause (in die Stube) zurück, um das Huhn braten zu lassen.
-
ŕeźec
~
ŕeźeć
E:Mar (Nom. best. Dekl.
‑iś
),
ŕeźe·ć
E:Večk Ba ―
ŕäźe·ć
M:P
резец, [лемех]
/ Pflugmesser.
oću šalʿka povasi͔, ḱeĺi końä v́eĺafci͔. – sokasa ŕäźe·ćś i poĺćät́ńä
[M:P] (IV
656
) Einer mit grosser Nase schlachtet es, einer mit breiter Stirn wendet es um. – Das Messer und das Streichbrett im Pfluge. — Russ.
резе́ц
.
-
ŕäźe·ćḱä
(:
ŕäźėckä
) M:P (Dem. zu
ŕäźe·ć
) id.
-
ŕeźńams
M:P Pš
[бултыхаться (о ливне)]
/ platschen (vom Gussregen).
-
ŕeža
M:Simb
частокол
/ Staketenzaun.
-
ŕežńams
E:Mar Atr Gor Ba,
ŕežńamks ~ ŕeźnamks
E:VVr,
ŕežńams ~ ŕežńe·ms
E:Is,
ŕežńe·ms
E:Večk ―
ŕäžńams
M: Sučk,
ŕežńəms
M:MdJurtk
[скисать (молоко), портиться (пища), гнить, тлеть (дерево, помёт)]
/ sauer werden (Milch), verderben (Speise), verfaulen, vermodern (Holz, Mist).
-
ŕežńäń
E:Mar (Verbal-N.)
[скисший, перекисший]
/ versauert, übersauer. |
ŕežńäń lovco
E:Mar
[сыворотка простокваши]
/ Molken der Sauermilch.
-
ŕežńe·ź
E:Is (Verbal-N.)
[скисший, перекисший, горькокислый]
/ versauert, übersauer, bittersauer. |
ŕežńe·ź lovso
E:Is
[? простокваша, ? сыворотка простокваши
/ ? Sauermilch, ? Molken der Sauermilch].
-
ŕežńavks
E:Mar,
ŕežńe·vks
E:Is
[испортившийся, гнилой и т. д.]
/ verdorben, verfault usw. (E:Mar Is);
[испускаемая на землю моча]
/ auf den Boden gelassener Harn (der Gestank verbreitet) (E:Mar);
заплесневевший, затхлый
/ angefault, moderig (Baum) (E:Večk Is).
-
ŕäznuks
M:Ur
[(пере)скисший (молоко)]
/ (zu) sauer geworden (Milch).
lofcə̑ś ŕäznuks
Die Milch ist (zu) sauer geworden.
-
ŕežńi·ma-
:
ŕežńi·ma-tarka· ~ ŕežńima-tarka
E:Mar,
ŕežńi·ma-tarka·
E:Is
[место с гнилыми, прокисшими веществами]
/ Stelle, wo es verdorbene Stoffe gibt (E:Mar Is), (E:Mar auch:)
[место мочеиспускания]
/ Platz, wohin man harnen geht.
-
ŕežńavtoms
E:Mar,
ŕežńavtoms ~ ŕežńe·vt́ems
E:Is (Kaus. zu
ŕežńams
,
ŕežńe·ms
)
[квасить (молоко) и т. д.]
/ versauern lassen (Milch) usw.
-
ŕəśt́e·j
(~
ŕestä·j
) M:P
разве
/ denn, etwa, es sei denn, dass.
ŕəśt́e·j son saj
Kommt er denn (wirklich)? — [Vgl.
ara·šk
;
arašti͔
;
araźd́i
;
araźi
;
aŕźä·j
;
ŕəźä·j
].
-
ŕəźä·j
M:P
[разве]
/ denn, etwa, es sei denn, dass. — [Vgl.
ara
;
ara·šk
;
arašti͔
;
araźd́i
;
araźi
;
aŕźä·j
;
raźd́ä
;
raźi
;
raźv́e
;
ŕəśt́e·j
].
-
ŕiba
M:Vert Temn
[мужское имя]
/ ein Männername.
ŕibań kolma kudanza
M: Vert (VIII
440
) Riba hat drei Häuser.
vaj ŕiba, ŕiba, ṕäk koźä ŕiba!
M:Temn (VIII
334
) Riba, Riba, der sehr reiche Riba!
-
ŕibańä
M:Vert (Dem. zu *
ŕiba
)
[рыба]
/ Fisch.
vad́ kolma ambarʿt ŕibat́ [ŕibańac]
(VIII
440
) Riba hat drei Speicher (voll von) Fisch. — [Russ.
рыба
].
-
ŕibak
E:Večk
[рыбак]
/ Fischer.
śeste͔ ṕeĺśt́asa ŕibak-aĺado, ŕibak-aĺado, načko paĺado
(II
30-1
) So fürchte ich darum vor den Fischern, vor den Fischern, vor den Nasshemden. — Russ.
рыба́к
.
-
ri͔balov́eć
E:Naz
[рыболов]
/ Fischer.
čijatan, ruzmaĺ, mon makstan, ruzmaĺ, kaloń kundi͔ńeń, [ri͔balov́ećńeń]!
(VII
180
) Ich verheirate dich, Ruzmalj, ich gebe dich, Ruzmalj, [zur Frau] an einen Fischfänger, an einen Fischer! — Russ.
рыболо́вец
.
-
ri͔balovšt́ik
E:Kozl
[рыболов]
/ Fischer.
pokš v́ed́ga moĺemste͔ ćur v́enčt́e, ćur ṕenčt́e, ćur št́uka-kaldo, ćur ri͔balovšt́ikt́e!
(III
171
) Mögen sie auf ihrem Wege über das grosse Wasser nicht durch Kähne, durch Ruder, durch Hechtfische, durch Fischer behindert werden! — Russ.
рыболо́вщик
.
-
*
ŕibačams
E:Vez
[рыбачить]
/ fischen.
źńaroće ije, od ᴣ́ora, ŕibačat, źńaroće ije kalt kuńćat
(I
15
) Wieviele Jahre fischest du (schon), junger Mann, wieviele Jahre fängst du (schon) Fische. — Russ.
рыба́чить
.
-
ŕićaga
~
ŕića·ga
E:Mar (Gen.
‑ń
),
ŕića·ga
E:Is (Gen.
‑ń
),
ŕićaga
E:Gor Večk,
ruća·ga
E:Kal Kažl ―
ruća·ga
M,
ŕɯća·ga
M:Sel,
ŕućaga
M:Temn
рычаг
/ Hebebaum.
vaj ḱäṕeć kat́a ćeb́eŕ ŕićaga i tuvoks vačkoć tarań końanzo
E:Gor (VII
218
) Katja erhob einen trefflichen Hebelbaum und gab wie einem Schwein dem Tara einen Hieb auf die Stirn.
staka ŕićagań kańńeź
E:Večk (II
276
) Weil ihr schwere Hebebäume getragen habt.
ombᴉ͐t́śᴉń ḱjetsa azarno·jška rut́śa·ga
E:Kažl (III
296
) Der andere hatte einen mächtig grossen Hebebaum in der Hand.
ŕućat uĺijᵪ́t́ ŕućagasa af ḱepə̑d́emškat
M:Temn (VIII
418
) Ihre Kopftücher sind so gross, dass man sie nicht mit einem Hebel aufheben kann. — Russ.
рыча́г
.
-
ŕidvant
(Pl.) E:NSurk,
ŕidva·t
(Pl.) E:Večk Ba,
ŕitva·n
E:Atr,
ri͔dva·n
E,
ŕindat
(Pl.) E:Is ―
ri͔dva·n
M:Čemb (veralt.),
ŕidva·n
M:Sučk
[фургон с кузовом из лыка]
/ Fuhrwagen mit Korb aus Lindenrinde (E:Večk Is: aus Holz), mit steilen Seitenwänden, bisweilen ohne Rückseite (zum Fahren von Stroh, Garben, Heu, Brennholz) (E:NSurk Večk Ba Atr Is M:Čemb Sučk);
телега
/ Fuhrwagen ([das Wort] gebrauchen auch die Russen dieser Ortschaft) (E).
moń v́einst (kaunst) ŕidvanon
[E:?NSurk] Ich habe einen (zwei) Fuhrwagen. — Russ.
рыдва́н
.
-
*
ŕif
M:Atjur
[рысь]
/ Trab.
ad́ä, ḱiĺt́ka mazə̑ ŕižajt́ ‒‒‒ ćeb́äŕ ḱista ŕifsa ardə̑t́
(VIII
360
) Geh und spanne den schönen Fuchs an, ‒‒‒ den, der auf gutem Weg in vollem Trab läuft! — (Vgl.
ri͔ś
).
-
ŕiga
M:P (Gen.
‑ń
)
[рига]
/ Darrhaus. — Russ.
рига
.
-
ŕiǵińe
E:Mar (Dem.)
[небольшая рига]
/ kleine Darre.
v́eška ŕiǵińe, v́eška toćavksḱe. – suĺikaś
(2
71
) Eine kleine Darre, ein kleines gedrechseltes Ding. – Die Flasche.
-
ŕik
E:Ba (onomat.)
[подраж. рыданию]
/ das Schluchzen nachahmendes Wort. |
ŕikse͔
E:Mar Večk (Iness.):
ŕikse͔ ṕiźi
E:Večk Der Regen prasselt. |
ŕikse͔ avaŕd́ems
E:Mar NBajt
всхлипывать
/ [schluchzen], ? unaufhaltsam, schluchzend weinen, ? Tränen vergiessen.
ŕikse͔
(
ŕiśce͔
)
avaŕd́i
E:Mar Er weint unaufhaltsam, schluchzend.
karḿiń ŕikse͔ avaŕd́eḿe
E:NBajt (V
106
) Ich begann laut zu weinen.
-
ŕikńems
E:Mar Gor Večk
рыдать
/ schluchzen.
-
ŕikńeźev́ems
E:Mar (Inch. zu
ŕikńems
)
[зарыдать]
/ zu schluchzen anfangen.
-
*
ŕikśä
M:Vert
лошадка
/ Pferd [wohl eine Verdrehung von
rakša
].
tosa ḱiĺd́äźań babańäń śora ŕikśanzan
(VIII
494
) Dann spannte der Sohn der Alten sein Pferd an.
-
ŕiḱśt́äd́ems
E:Mar Gor,
ŕikśt́ä·d́ems
E:Ba,
ŕikśt́ad́ems
E:Večk,
ŕikśt́ed́ems
E:Is
[выбрасывать, отбрасывать, кидать в сторону]
/ wegwerfen, fortschleudern, zur Seite schleudern (z.B. Rotz vom Finger, einen Menschen), (E:Mar auch:)
[бить (тыльной стороной руки)]
/ schlagen (mit dem Handrücken od. der Aussenseite des Arms). — (Vgl.
ŕekśt́e·d́ems
).
-
ŕiḱśt́id́ma
E:Is
[снаряд для ловли птиц и зайцев]
/ ein Fanggerät für Vögel u. Hasen, ein niedergebogener Baum mit einer Schlinge an der Spitze (wurde früher verwendet).
-
ŕiḱśt́äjems
E:Mar (Frequ. zu
ŕiḱśt́äd́ems
).
-
ŕikšt́ed́ems
ChrE E:MKly,
ŕikščäd́ems
E:Mar (onomat.)
[всплеснуть (руками), рукоплескать]
/ (die Hände) zusammenschlagen, klatschen (ChrE E:MKly).
koda ŕikšt́et́si͔ń mon kafto ḱed́eń
E:MKly (VII
44
) Wie schlage ich mit meinen Händen!
-
*
ŕipa-
, *
ropa-
E ― *
rupa-
M:
ŕipa·ńa
E:Mar Kal Večk Ba Is,
ŕipa·ńa ~ ropa·ńa
E:Atr ―
rupa·ńä
M:Sučk
[поникший, вяло ниспадающий]
/ schlaff herabhängend (erfrorener Grashalm, Ohr eines Hundes). |
ŕipańa ṕiĺe
E:Mar Ba Večk,
ropa·ńa ṕiĺe
E:Atr ―
rupa·ńä ṕiĺä
M:Sučk,
rupa·ńä ṕi·ĺä
M:Ur
вислоухий
/ schlappohrig, schlappohriges Tier (auch Pferd).
-
ropaś
:
ropaś ṕiĺe
E:Is
вислоухий
/ schlappohrig, ein schlappohriges Tier.
-
ŕip̀ak̀adoms
ChrE,
ŕipakadoms
E:Mar Gor Ba Večk Is,
ŕipakadmoks
E:VVr,
ŕipakadums
[E:?Hl],
ropakadoms
E:Atr ―
rup̀a·k̀ə̑də̑ms
ChrM (Gouv. Kasan),
rupa·kə̑də̑ms
M:Sučk Ur
[обрушиться, упасть]
/ zusammenfallen, hinsinken (ChrEM);
опуститься
/ ermatten, erschlaffen, sich senken (z.B. ein Pferd, die Ohren eines kranken Tieres, die Blätter am Baume) (E:Mar Atr [?Hl] VVr Gor Ba Večk Is M:Ur);
[вянуть (от мороза)]
/ welk werden (vom Frost) (M:Sučk).
toŋksa, toroźeḿi; targasa, [ŕipakadi͔]. – ḱeḿeś eĺi papaś
E:Mar (2
63
) Ich stecke es hinein, es bläht sich auf; ich ziehe es heraus, es fällt zusammen. – Der Stiefel oder auch das männliche Glied.
-
ŕipakaĺems
E:Mar,
ropakaĺems
E:Atr (Frequ. zu
ŕipakadoms
,
ropakadoms
).
-
ŕipakstums
E:Kal
[становиться вялым, обрушиваться, падать]
/ erschlaffen, zusammenfallen, hinsinken.
-
ŕipakstuftums
E:Kal (Fakt. zu
ŕipakstums
)
[подтолкнуть, ткнуть, дать тумака]
/ ein wenig stossen, knuffen, puffen.
-
ŕipakavtoms
E:Mar,
ŕipakaftums
[E:?Hl] ―
rupa·kə̑ftə̑ms
M:Sučk (Fakt. zu
ŕipakadoms
)
[заставлять ослабеть, обрушиться]
/ zum Erschlaffen bringen, zum Zusammenfallen bringen (E:Mar [?Hl]);
[заставить вянуть (растение морозом)]
/ zum Verwelken bringen (der Frost eine Pflanze) (M:Sučk).
-
1
ŕis-
:
ŕis-ras
M:MdJurtk (onomat.)
[подраж. шуму бродящей жидкости]
/ z.B. das Sausen einer gärenden Flüssigkeit nachahmendes Wort.
boza·ś ŕis-ras jaka·j
Das Dünnbier gärt stark.
-
ŕiś-
:
ŕiśce͔
E:Mar (Iness.)
[дробью, треща, плещась]
/ mit Geprassel, prasselnd, planschend usw.
ŕiśce͔ moĺi (ṕiźeḿiś)
Es giesst in Strömen (der Regen) (~ Es regnet sprühend [mit dichten, aber nicht grossen Tropfen]).
ŕiśce͔ avaŕd́i
Er weint unaufhaltsam, schluchzend. |
ŕiś ṕiźeḿe
E:Bug Kozl StŠant
[ливень]
/ Regenguss, Platzregen.
tuś ŕiś ṕiźemze͔
E:Kozl (III
175
) Sein Platzregen ist gefallen.
ńišḱe-pas ‒‒‒ noldasi͔ ŕiś ṕiźeḿende͔
E:StŠant (III
82
) Nischke-pas ‒‒‒ lässt seinen Regenguss fallen. |
ŕiś ṕiźemńe
E:Bugur (Dem.) id.
ŕiś ṕiźemńe mon v́ešan
(VI
74
) Ich bitte um Gussregen. — (Vgl.
ŕiśka
).
-
ŕiśka
(?
‑s‑
) E:Večk Vez,
ŕiśḱi
E:Kad ―
ŕeska
M:MdJurtk
частый и крупный (о дожде)]
/ dicht u. heftig (vom Regen), (Regen) mit dichten u. grossen Tropfen (E:Večk Vez M:MdJurtk).
ŕiśka ṕiźeḿe v́eśi ṕiźiźe
E:Vez (II
16
) Ein Sprühregen durchnässte ihn ganz. |
ŕiśḱi ṕiźi·ḿä
E:Kad
[сильная изморось, ливень]
/ heftiger Sprühregen, Regenguss. |
ŕiśkasto
E:Kočk ―
ŕeska·sta
M:MdJurtk (Adv.)
[сильно]
/ heftig.
vaj puvak, varma, śed́e ŕiśkasto
E:Kočk (VII
66
) Wehe (‘blase’), Wind, (noch) heftiger!
varma·ś fa·j ŕeska·ssta
M:MdJurtk Es weht ein heftiger und schneidender Wind.
ŕeska·sta ṕiźi·
M:MdJurtk Es regnet heftig. — Russ.
? резкий.
— [Vgl. jedoch auch
ŕiś
u.
ŕiśkoftoms
].
-
-ŕiśḱä
(Gen. ?
-ŕiśḱəń
):
šama-ŕiśḱä
M:P
[лицо, гримаса, физиономия]
/ Gesicht, Fratze, Visage.
śeĺgan šama-ŕiśkəzt
Ich spucke dir ins Gesicht.
šama-ŕiśkəts para
Sein Gesicht ist (stellt sich) gut (liebvoll).
-
ŕiśḱä·d́ims
E:Ba
ударить легонько
/ leicht schlagen.
-
ŕiśḱä·ims
E:Ba (Iter.).
-
ŕiśḱe
ChrE E:Mar
[цепь]
/ Kette (ChrE: (folkl.) =
ŕiśḿe
). |
potmo-ŕiśḱe
ChrE E:Mar
[нагрудная цепь]
/ Busenkette.
uš potmo[‑]ŕiśḱe palań kosazo
E:Mar (1
20
) [Wie] eine Busenkette [ist] Pelagia’s Flechte.
-
ŕiśkoftoms
E:Večk
[идти сильному дождю]
/ dicht u. stark regnen;
[промочить сильным дождём]
/ mit einem dichten u. starken Regen durchnässen.
ṕiźeḿeś koda ŕiśkofti͔
Wie heftig es regnet! — (Vgl.
ŕiś
u.
ŕiśka
).
-
ŕiśḿe
ChrE E:Mar Atr Večk Is SŠant NŠant StŠant, *
ŕiśḿä̆
E:Ba Kad Nask Petr ―
ŕiśḿɛ̆
ChrM, *
ŕiśḿä̆
M:P Kr Sučk
цепочка
/ (dünne) Kette, Kettchen (E:Mar Atr Ba Kad Petr Večk Is M:Sučk);
[цепь]
/ Kette (ChrE E:SŠant NŠant Nask);
[канат]
/ Seil (ChrM);
[верёвка, тесьма]
/ Schnur, Band (M:P Kr).
čijań-pat́ańt́iń paŋgi͔ks raḿit́ ḿitkaĺ, kumać, čovaĺat, pĺoskat, ŕiśḿit́
E:Petr (VIII
8
) Für eine Haube für die Braut kauft man Mitkal (= weissen Schirting), Kumatsch (= roten od. blauen Baumwollstoff), Glasperlen, kleine Metallringe (Metallblättchen), Ketten.
śijań ŕiśḿeks novoĺi
E:Večk (II
183
) Es hängt wie eine Silberkette herab.
vaj śijań lavśḱe noldakšnoś son ṕižeń ŕiśḿe son v́eĺd́e
E:SŠant (I
290
) Er liess eine silberne Wiege herab an einer ehernen Kette.
a ńišḱe-pas noldi͔źe śijań lavśende͔ ṕižeń ŕiśḿe v́eĺd́e
E:NŠant (III
176
) Nischke-pas aber hat an einer kupfernen Kette seine silberne Wiege herabgelassen.
ńišḱe-pas makśś ‒‒‒ si͔ŕńeń kuśt́ima i si͔ŕńeń ŕiśḿe v́eĺd́e noldi͔źe
E:StŠant (III
81
) Nischke-pas hat ‒‒‒ eine goldene Treppe gegeben und sie an einem goldenen Seil herabgelassen.
oj ṕižəń ŕiśmət́ lavś i v́ed́mənza
E:Nask (I
237
) (Wie) eherne Ketten sind der Wiege Tragbänder.
[śäźeśk ŕiśmənts], iva·n-[at́äń śävəśk ĺišmənts]
M (IV
570
) Wir zerrissen die Ketten und nahmen dem Ivan-Alten das Pferd.
esta sotə̑źä soń muškə̑ń ṕižä ŕiśməsa
(=
“muškə̑ń ṕińd́əldi͔ ṕikssa”
) M:Kr Dann band er ihn fest mit einem grünen Hanfseil (= “mit einem glänzenden Hanfseil”). |
čast-ŕiśḿe
E:Večk ―
častt-ŕiśmət
(Pl.) M:Pš
[цепочка часов]
/ Uhrkette. |
potmo-ŕiśḿe
E:MKly
[нагрудная цепь]
/ Brustkette, Busenkette.
potmo[‑]ŕiśḿet́ uma[‑]ṕeze͔nze͔
(VII
38
) (Wie) Brustketten gibt es an seinen Ackerenden. |
ŕiśḿe-śeĺḿe
E:Večk NSurk
[звено цепи]
/ Kettengelenk, Kettenglied.
už ŕiśḿe[‑]śeĺḿe ŕiv́eźeń śĺede͔ze͔
E:Večk (I
365
) (Wie) ein Kettengelenk ist des Fuchses Spur.
ŕiśḿe-[śeĺt́ńe] pančńev́it́
E:Večk (II
183
) Die Kettenglieder öffnen sich.
-
-ŕiśḿińe
(Dem. zu
ŕiśḿe
):
potmo-ŕiśḿińe
E:Večk MKly
[нагрудная цепочка]
/ Brustkette, Busenkette.
potmo[‑]ŕiśḿińe uĺań kosazo
E:Večk (I
447
) Uljas Zopf ist (wie) eine Brustkette.
-
ŕiśḿeń
E:SŠant
[цепной, состоящий из цепи]
/ aus einer Kette gemacht, aus einer Kette bestehend.
śeste͔ kaŕkst jovkstak a ton ŕiśḿeń
(I
259
) Dann lege dir Bastschuhschnuren aus Ketten an! |
ŕiśḿeń karks
E:Is
[цепной пояс]
/ Kettengürtel (ein Zierat, an dem es viele Ketten gibt); (s.
karks
).
-
ŕiśməńä·
M:Katm (Dem. zu
ŕiśḿä̆
).
ṕižä ŕiśməńä· lavks[‑]v́äd́məńät́ńä
(IV
114
) (Wie) kupferne Ketten sind deiner Wiege Tragbänder.
-
ŕiščemks
E:VVr,
ŕišt́i·ms
E:Ba,
ḱŕiščims ~ kŕiščims ~ kŕeščims ~ kŕešči·ms
E:Kal, *
kŕišt́ims
[E:?Standr Šokša],
kŕištᴉms ~ kŕišt́ums
E:Kažl
ударить
/ schlagen (E:VVr:
хоть дубинкой или розгой
/ mit einem Knüttel od. mit einer Gerte; E:Kal: mit der Faust, mit dem Stock, mit der Handfläche, mit der Peitsche; E:Kažl: einen Streich versetzen, klatschen) (E:VVr Ba Kal Kažl);
[всплеснуть руками, хлопать в ладоши]
/ (die Hände) zusammenschlagen, klatschen (E:Šokša ?Standr).
parknojś tulut́ koda ḱŕišsaza boks!
E:Kal (2
129
) Wie schlägt der Schneider den Keil zur Seite!
varkśijś eź poft, b́edni͔j babanza ṕŕet́ naŋga ḱŕiščiź ṕŕet́ lazi͔ze͔
E:Kal (2
145
) Die Krähe traf er nicht, aber seine Frau auf den Kopf, so dass dieser barst.
kŕišt́e kafta ḱed́inza
[E:?Standr] Er schlägt seine beiden Hände zusammen.
kŕišś daŕuž kafta ḱed́ińǵind́e
E:Šokša (VII
450
) Darju schlug in ihre beiden Hände.
-
ŕištńemks
E:VVr,
ḱŕišńims
E:Kad,
kŕešńims ~ kŕišńims
E:Kal,
kŕištńᴉms ~ kŕišt́ńums
E:Kažl (Iter.-Frequ.)
[бить, ударять]
/ (mehrmals) schlagen.
-
ŕiva·ga
E:Gor (nach Bars.)
[старая дева]
/ alte Jungfer.
-
ŕiv́eś
ChrE E:Mar Jeg,
ŕiv́i·ź
E:Ba,
ŕiv́iś
E:Kal,
iŕv́i·ś
E:Kad Kažl
[лисица]
/ Fuchs.
kadovśt́ kolmońesk[:] ovto, v́eŕǵes i ŕiv́eś
E:Mar (2
101
) Sie blieben zu dreien übrig, der Bär, der Wolf und der Fuchs.
ovtoś ḿeŕi ŕiv́eźńeń
E:Mar (2
101
) Der Bär spricht zum Fuchs.
ŕiv́iś, ton moń naŋsun ĺa ṕejt́ńiḱ
E:Kal (2
137
) Fuchs, lache nicht über mich!
ŕiv́iźś karmaś morama čov́iŋǵiste͔
E:Kal (2
148
) Der Fuchs fing an mit dünner Stimme zu singen.
vanä͔, karšᴉzᴉ͐nza iŕv́i·ś tokać
E:Kažl (2
151
) [Er sieht], da kommt ihm der Fuchs entgegen.
ḿäĺä iŕv́i·źś ḿeŕś t́änza
E:Kažl (2
151
) Darauf sagte der Fuchs [ihm].
iŕv́i·źᴉń ṕŕakanza śed́ä parʿt
E:Kažl (2
148
) Die Kuchen des Fuchses sind besser. |
ŕiv́i·źiń tol
E:Ba
летучая болезнь
/ Hexenschuss (daraus entsteht eine Krankheit, die Wasserbläschen hervorruft), ein plötzlich erscheinender Ausschlag.
-
ŕiv́eśḱe
E:Mar (Dem. zu
ŕiv́eś
).
aŕśt́, aŕśt́, karčo vasśt́ ŕiv́eśḱe
(2
101
) Sie liefen und liefen, sie begegneten einem Füchschen.
-
ŕiz
TLM
45
(M),
ŕis
M:P (Gen.
ŕizə̑ń
, Abl.
ŕizda
),
ŕəs
(<
iŕəs
) M:Pš
[счастье]
/ Glück.
toń lama ŕistsä
M:P Du hast (od.: hattest) viel Glück.
soń lama ŕizə̑ts
M:P Er hat (od.: hatte) viel Glück.
muvə̑za [ŕizə̑ts‑]pavazə̑ts
[M:P] (IV
790
) Möge ihr Wohl und Glück gefunden werden!
makst [ŕis] pavas
M (IV
766
) Gib (ihnen) Erfolg und Glück!
soń uĺəza ŕəzə̑ts-pavazə̑ts
M:Pš Möge er Glück und Erfolg haben! – Türk. (TLM, Nr. 123).
-
ŕizf
M:Jožka
[счастье]
/ Glück.
śemb́ä anaśt́ ŕizft pavast
Alle baten um Glück.
-
ŕizu
TLM(M) M:P (Gen. M:P
‑wə̑n
) (Adj.)
[счастливый]
/ glücklich.
ton ŕizə̑vat
M:P Du bist glücklich.
-
*
ŕəzə̑ja·ms
(:
ŕezə̑ja·n
(<
ŕi-
),
‑äj
) M:P
[становиться счастливым]
/ glücklich werden.
-
1
ŕiza
E:Večk ―
ŕiza
M:Ur
[тряпка, лоскут]
/ Lumpen, Fetzen.
ŕizaso jaḱi
[E:Večk] Er geht in Lumpen.
kodat ŕizat laŋksondo
E:Večk [= ?NSurk] Was für Fetzen hat er an! |
ŕiza-guńa
E:VVr
[изорванный, разорванный, оборванный]
/ zerrissen, zerfetzt, zerlumpt;
[ходящий в лохмотьях]
/ einer der in Lumpen geht, Lumpenkerl. |
ŕizań pargo
E:VVr
[ящик для лохмотьев]
/ Lumpenkasten.
ŕiza·ń pargo·zo vaksne͔·nde͔
(II
395
) Es hat einen Lumpenkasten neben sich. |
ŕizat-razat
E:Večk VVr Vez ―
ŕizat-razat
M:Ur
[лохмотья]
/ Fetzen u. Lumpen (E:Večk Vez M:Ur).
ŕiza·t[‑]raza·t ej pa·ntńi
E:VVr (II
395
) Es flickt Lumpen und Fetzen.
vaj ŕizat[‑]razat sonᴣo laŋksonᴣo
E:Vez (II
16
) Lumpen hat er an.
son jaḱi ŕizaso-razaso
E:Večk Er geht in Lumpen und Fetzen.
-
ŕizav
E:Večk ―
ŕizav
[M:?Ur]
[оборванный]
/ lumpig.
-
2
ŕiza
E:Mar ―
ŕiza
M:P (Gen.
‑ń
)
риза
/ Ornat, Messgewand.
ŕizat oršti͔t́ laŋgozot
E:Mar (1
188
) Ziehe deinen Ornat an!
[ḿišarnoj] ŕizat si͔ń v́ikšńit́
E:Mar (1
172
) Sie sticken Silber-Ornate. — Russ.
риза
.
-
ŕizańä
M:P (Dem.).
-
3
*
ŕiză
M:Pičep
[личное имя, ? прозвище]
/ ein Personenname, ? Beiname.
śäń ḿeĺä suvaś ŕizə̑ń makśimńäś
(VIII
274
) Hinter ihm trat Rizas Maksim ein. — [Vgl.
1,2
ŕiza
;
ŕize͔
].
-
4
*
ŕiza-
:
ŕiza·ńa
E:Atr Ba Večk Is,
ŕizańa
E:StDemk ―
ŕiza·ńä
M:Sučk
[кислый, кисловато-горький]
/ sauer, säuerlich bitter (Dünnbier, Kohl) (E:Ba Večk Is StDemk ?Atr).
kolmot́ks čuvtoś, kolmot́ks d́eŕevaś ŕizańa ṕiźolks
E:StDemk (VII
172-4
) Der dritte Baum, der dritte Baum ist die saure Eberesche. |
ŕizańa t́ikše
E,
ŕiza·ńa t́ikše·
E:Ba
душица
/ Dost(kraut).
-
ŕizakadoms
E:Mar,
ŕiza·kadoms
E:Večk Atr,
ŕizakadums
E:Kad,
ŕiźa·kadᴉ͐ms
E:Ba ―
ŕiza·kə̑də̑ms
M:Sučk MdJurtk
[скиснуть]
/ sauer werden (E:Večk Ba [?Atr M:?Sučk ?MdJurtk]);
[начать болеть, н. щипать]
/ zu schmerzen, brennen anfangen (E:Kad: die Augen vom Rauch) (E:Mar Kad M:MdJurtk);
[зачесаться]
/ zu kitzeln anfangen (E:Ba);
саднеть
/ wund werden, reissen, jucken (E:Atr Ba M:Sučk MdJurtk).
śeĺḿi·ḿ ŕizakats
E:Kad Meine Augen fingen an zu schmerzen.
ormaftomo [śed́ejeze͔] ŕizakać
E:Večk (I
213
) Ohne eine Krankheit begann sein Herz zu schmerzen.
rana·ś ŕiza·kə̑tś
M:MdJurtk Die Wunde fing an zu reissen (schmerzen).
-
ŕiza·kaĺems
[E:?Večk ?Atr] (Frequ. zu
ŕiza·kadoms
).
-
ŕizaj
E:NSurk
[мужское имя]
/ ein Männername.
ćori͔ńeś paro, uᵪ braci͔, ŕizajeś
(II
33
) Der beste Mann, Brüder, ist Risaj.
-
ŕize͔
E:Kad Kal ―
ŕiza
M:P Sel Temn (Gen.
ŕizə̑ń
)
хворост
/ Reisig (E:Kad M:Sel).
tuma tuma, tumə̑t́ ulišt [ŕizə̑nzə̑n, ŕizə̑sə̑nza ṕizə̑nza]
M:P (IV
683
) Eine Eiche, eine Eiche, die Eiche hat Zweige, in ihren Zweigen Nester.
ŕizə̑t́ńeń alga, t́išet́ńeń laŋga
M:Temn (VIII
342
) Unter Reisig, auf Heu (Gras).
v́äŕi ŕizə̑t moń śt́eŕńäźä ŕizə̑jaza!
M:Temn (VIII
412
) Möge meine Tochter obenhin Sprösslinge treiben!
-
ŕizə̑ńä·
M (Dem. zu
ŕiză
)
[? ветвь, ? побег, хворост
/ ? Zweig, ? Reis, ? Sprössling, Reisig].
t́iŋksa ŕizə̑ńa·t, ŕizə̑ńa·sa pəzə̑ńa·t, ćəĺd́ər śeĺməńasna. – kantśo·rʿńä
[? Auf der Dreschtenne Reiser, in den Reisern Nester, ihre (= der Jungen) Augen blinken. – Die Hanfsamen (auf dem Felde)].
-
ŕizi͔v
E:Kad,
ŕizi͔v
E:Kal (Nom. Pl.
ŕizi͔ft́
) ―
ŕizu
M:Sel (Adj.)
[где много хвороста]
/ wo es viel Reisig gibt.
-
*
ŕizə̑jams
M:Temn
[пускать побеги]
/ Sprösslinge treiben.
v́äŕi ŕizə̑t moń śt́eŕńäźä ŕizə̑jaza
(VIII
412
) Möge meine Tochter obenhin Sprösslinge treiben!
-
ŕiźf
~
ŕəźf ~ ŕəźf́ ~ ŕizf
(Gen.
‑en
) M:P,
ŕəźf́ ~ ŕizf
M:Pš,
ŕizf
[M:Kr],
ŕiźf
M: Katm,
ŕizf
M:Temn (Nom. Pl.
‑t
)
печаль
/ Trauer, Kummer, Gram (M:P Kr Temn);
[боль (боли)]
/ Schmerz(en) (M:P Pš);
[порицание, брань]
/ Tadel, Schelte (M:P Pš).
tašta orə̑ń śic pupa·j, śiśəm ḱizə̑t ŕizfə̑c moĺi
M:P Wenn eine Laus eines alten Pelzrocks beisst (sticht), so geht der Schmerz sieben Jahre fort.
[azə̑ĺəń] ot́śu [ŕizfəźəń]
[M:Kr] (IV
149
) Ich möchte (ihnen) meinen grossen Kummer erzählen.
-
ŕiźfḱä· ~ ŕəźfḱä· ~ ŕəźf́kä·
M:P,
ŕəźfḱä· ~ ŕiźfḱä·
M:Saz,
ŕəzfḱä
(<
ŕəźfḱä
) M:Gor,
ŕəźfḱä·
M:Katm (Dem. zu
ŕiźf
,
ŕəźf́
)
[печаль]
/ Kummer (M:Saz);
[порицание, брань]
/ Tadel, Schelte (M:P Gor Katm).
kańźəd́əd́ä jalgańäńä moń ŕiźfka·sə̑n (rə-)
M:Saz (IV
485
) Trauert, meine Freundinnen, mit meinem Kummer!
śä ŕəźfka·da śeŕi v́iŕńa·s jakśəkšńəń
M: Katm (IV
461
) Wegen des Scheltens ging ich in den hohen Wald. |
śed́i ŕezfḱä·
[M:Kr]
[сердечная боль, с. скорбь]
/ Herzleid, Herzweh.
maštə̑za [śed́istə̑t śed́i ŕezfḱä·t́śä]
(IV
538
) Möge nun von deinem Herzen das Herzweh verschwinden!
-
ŕisks
ChrE E:Mar Ba Nask Večk Ta,
ŕizks
E:Kad
печаль
/ Kummer, Trauer, Traurigkeit.
ikᴉĺä ešta uĺä ŕisks
E:Nask (III
255
) Es wird noch Kummer geben!
v́ejḱest[‑]v́ejḱest si͔ń turtov jofti͔ź poco si͔ń valost, konań ḿeźe ŕiskse͔ze͔
E:Ta (V
398
) Zueinander sprachen sie ihre innersten Worte, was für Sorgen sie (beide) haben.
-
ŕisksḱe
ChrE E:Mar,
ŕizksḱe
E:Škud (Dem. zu
ŕisks
,
ŕizks
)
[печаль]
/ Trauer.
ŕiznak, ŕiznak, tundoń ŕisksḱe śed́ejem!
E:Mar (1
154
) Trauere, trauere, du in die Trauer des Frühlings versunkenes Herz!
lamo ŕizksḱe mon v́ed́ ŕiznan
E:Škud (VII
294
) Viel Harm soll ich ja leiden.
-
ŕiznams ~ ŕizne͔ms
ChrE,
ŕizne͔ms
[~ ?
ŕiznams
] E:Mar,
ŕizne͔ms
E:Bug Večk NBajt Bag,
ŕizne͔mks
E:VVr,
ŕizne͔·ms
E:Is,
ŕizni͔ms
E:Kad,
ŕizna·ms
E:Gor Ba Kažl, *
ŕiznams
E:Nask Škud ― *
ŕəzna·ms
(:
ŕezna·n
,
‑a·j
) ~ *
ŕəźna·ms
(:
ŕəźna·n
,
‑aj
(
ŕeźna·j
)) M:P,
ŕəzna·ms ~ ŕizna·ms
M:Pš,
ŕəzna·ms
M:Gor Katm,
ŕizna·ms
M:Sučk Temn Ur MdJurtk
горевать, тужить
/ trauern, betrübt sein, sich grämen (ChrE: trauern) (ChrE E:Mar VVr Bug Večk Kad M:P Sučk Ur);
[заботиться, беспокоиться]
/ sich sorgen, besorgt sein (E:Mar Škud Bug Večk);
[болеть, дёргать]
/ schmerzen, reissen (E:Kad: die Hand; M:P: nicht sehr heftig, z.B. die Finger, wenn man sich verbrannt hat; das Herz vor Angst) (E:Mar VVr Večk NBajt Kad M:P Pš Ur MdJurtk);
зудеть
/ jucken (M:Ur);
[порицать, бранить]
/ tadeln, schelten (M:P Pš Gor Katm).
mon ŕiznan sonze͔ ḱise͔
E:Mar Ich sorge mich um ihn.
ḱed́em ŕizni͔
E:Mar Mir schmerzt die Hand.
śed́ejem ŕizni͔
E:Mar Mir schmerzt das Herz.
ŕiznak, ŕiznak, tundoń ŕisksḱe śed́ejem!
E:Mar (1
154
) Trauere, trauere, du in die Trauer des Frühlings versunkenes Herz!
sali͔ńt́ laco ŕizne͔zan
E:Mar [? Möge ich dem Salz gleich bitter werden!].
ḱed́em ŕizni͔
E:VVr Mir schmerzt (reisst) die Hand.
śeĺḿem ŕizni͔
E:VVr Mir schmerzt das Auge (od.: schmerzen die Augen).
lamo ŕizksḱe mon v́ed́ ŕiznan
E:Škud (VII
294
) Viel Harm soll ich ja leiden.
ton moń ḱise͔ iĺa ŕizna
E:Škud (VII
290
) Sorge du nicht meinetwegen.
iĺa·da ŕizna, äŕa·maś t́esa par uĺä
E:Nask (III
250
) Habt keinen Kummer, hier ist das Leben gut!
ḿeźeń ḱińejak son ŕizni͔
E:Bug (V
276
) Warum tut es weh?
ḿeźeńek uĺi, a vanstatan; jomavsi͔ńek, ŕizni͔t́an
E:Bug (VI
228
) Was wir haben, das bewahren (hüten) wir nicht, (aber) verlieren wir es, dann ärgern wir uns.
iĺa ŕizne͔, polaj, moń ḱis
E:Večk (I
184
) Sorg dich nicht, Gatte, um mich!
ĺovań ḱis toskuvazo, goŕuvazo, avaŕd́eze͔, ŕizne͔ze͔
E:Večk (III
193
) Möge sie Ljovas wegen ‒‒‒ Schmerz empfinden, leiden, weinen und trauern.
ńej śed́ejem ŕizni͔, znakomoj lomań mańiḿim
E:Večk (VI
XII
) Nun schmerzt mir das Herz, weil ein bekannter Mann mich betrogen hat.
a sodi͔ sońć, ḿeźeń ḱise͔ jala ŕizni͔ śed́ejeze͔
E:NBajt (V
374
) Sie weiss nicht (einmal) selbst, warum ihr Herz sich stets bekümmert (so traurig ist).
toń śed́ejet́ maŕazo, ḿińek ḱise͔ ŕizne͔ze͔
E:Bag (VI
130
) Möge dein Herz (Mitleid) fühlen, möge es unsertwegen Weh fühlen!
ṕeińä ŕezna·jšt
M:P Mir schmerzen die Zähne.
moń śed́iiźä ŕeznaj
M:P Mein Herz ist beklommen.
mo·ń surə̑·źä ŕizna·j
M: MdJurtk Pš Ur Mir schmerzt der Finger.
šobdava [st́äj kŕilań taŕuś] son [ŕezna·j] lažnaj
[M:?P ?Kr] (IV
96
) Wenn sie morgens aufsteht, Krilas Tarju, klagt sie.
pajgə̑nza d́iznajᵪ́t́, drugə̑nza ŕiznajᵪ́t́
M: Temn (VIII
282
) Ihre Schellen bimmeln, ihre Geliebten sorgen sich.
kat́i ḿes ŕiznaj moń śed́ińäźä
M:Bar (VIII
298
) Aus irgendwelchem Grunde schmerzt mir das Herz.
son fa·lu ŕəzna·j moń la·ŋgə̑zə̑n
M:Pš Er schilt mich beständig.
iĺä·t́ madə̑ĺət́, t́et́kaj, moń ŕəzna·ĺət́. šobdava śt́äĺət́, t́et́kaj, moń ŕəzna·ĺət́
M:Katm (IV
460
) Abends legtest du dich nieder, Vater, und schaltest mich, am Morgen standest du auf, Vater, und schaltest mich.
-
ŕizni͔
E:Mar Večk (Verbal-N.)
[болящий]
/ schmerzend. |
ŕizni͔ kańćav
E:Mar
[болящий лишай]
/ schmerzende Schwinde. |
ŕizni͔-taŕd́i komadoń pal
E:Večk
[болящая
komadoń pal
болезнь]
/ wehtuender, schmerzender
komadoń pal
[eine Krankheit].
-
*
ŕizni͔ma
E:Večk, *
ŕiznamă
E:Petr (Verbal-N.)
[боль]
/ das Schmerzen (E:Večk);
[печаль]
/ das Trauern (E:Petr).
ŕizni͔mado sustasi͔
E:Večk (III
112
) Sie näht sie [die Wunde], damit sie nicht weh tut [eig. nur: “vor Schmerzen”].
masti͔r laŋks kaduv́ićat́ńe lotkast ŕiznamuda
E:Petr (VIII
236
) Mögen die auf Erden Gebliebenen mit Sorgen aufhören!
-
ŕizne͔kšne͔ms
E:Mar (Frequ. zu
ŕizne͔ms
).
-
ŕizne͔v́ems
E:Mar (Refl.-Pass. zu
ŕizne͔ms
)
[дов. грустить, переставать печалиться]
/ sich genug betrübt haben, mit dem Trauern aufhören.
ŕizne͔v́i
Er hört auf mit dem Trauern.
ŕizne͔vś
Er hörte auf mit dem Trauern.
-
ŕizne͔v́t́ems
E:Mar (Kaus. zu
ŕizne͔ms
)
[печалить, огорчать]
/ betrüben.
-
ŕižoj
E:Mar Večk SŠant ―
ŕižaj
M:P Bar
рыжий
/ feuerrot, fuchsrot;
[рыжий зверь, лисица]
/ fuchsrotes Tier, Fuchs.
kandi͔ t́enze͔ v́ed́, t́e ŕižoj a śiḿi
E:SŠant (I
153
) Er trägt ihm Wasser herbei, der Fuchs trinkt (aber) nicht.
uk potmoń toska ŕižoiń saiźe
E:SŠant (I
153
) Schmerz in der Brust hat den Fuchs ergriffen.
[ḱiĺt́ḱäśḱäńät́], put́naj pola, maźi ŕižajt́
[M:P] (IV
64
) Trefflicher Gatte, spanne den schönen Fuchs an!
omba šiŕesə̑nza ŕižaj ṕińeś eznańac
M:Bar (VIII
300
) An ihrer anderen Seite [ist] der rothaarige Hund, ihr Schwager (Schwestermann). |
ŕižaj ajgə̑r
M:P
[рыжий веребец]
/ fuchsroter Hengst. |
ŕižoj ĺišḿe
E:Mar
[лисица]
/ Fuchs. — Russ.
рыжий
.
-
ŕižajńä
M:P Saz (Dem. zu
ŕižaj
)
[рыжая лошадь, лисица]
/ fuchsrotes Pferd, Fuchs.
esta ḱiĺd́əźä maźi ŕižajńanc
[M:P] (IV
214
) Da spannte er seinen schönen Fuchs an.
esta šarftə̑źä maźi ŕižajńanc
M:?Saz (IV
141
) Da wendete sie ihren schönen Fuchs (nach Hause).
-
ŕumka
M:Kr
[рюмка]
/ Spitzglas.
[ańt́śak] jolə̑škə̑ttada kolma ŕumkat [v́inaŋksa]
(IV
545
) Nur wegen drei Branntweinschnäpsen schwänzelt ihr um mich herum. — Russ.
рюмка
.
"Мордовский словарь Х. Паасонена / H. Paasonens Mordwinisches Wörterbuch"
('The Dialect Dictionary of the Mordvinian Languages based on the
materials of Heikki Paasonen').